Pfeifen, Brummen, Klingeln: Wenn der Tinnitus an den Nerven zehrt

Als Tinnitus bezeichnet man ein dauerhaftes Ohrgeräusch, das seinen Ursprung definitiv nicht in äußeren Geräuschquellen hat. Nicht immer geht einem Tinnitus ein so genannter Hörsturz oder Hörinfarkt voraus – aber oft. In diesem Fall treten plötzlich und oft infolge von extremen Stresssituationen Hörstörungen an einem oder beiden Ohren auf, die von merkwürdig dumpfen Empfindungen bis zu komplettem Hörverlust reichen können. Ein Hörsturz vergeht oft ebenso spontan, wie er aufgetreten ist ... aber wenn man Pech hat oder nicht schnell genug medikamentös reagiert, hinterlässt er oft ein unangenehmes Souvenir: den Tinnitus. Dieser kann einen dann, je nach Heftigkeit, beinahe verrückt machen. Vor allem in Zeiten kompletter äußerer Stille ist im eigenen Kopf niemals Ruhe. Es summt, brummt, pfeift, knackt, klirrt, quietscht oder pocht ununterbrochen, Tag und Nacht. Betroffene beschreiben einhellig den Verlust von Lebensqualität durch das permanente Ohrgeräusch und sind sich einig darüber, dass sie sehr viel auf sich nehmen würden, um den Tinnitus dauerhaft loszuwerden

Medizinisch handelt es sich beim Tinnitus übrigens um eine Art „Phantomschmerz“. Vielmehr ist der Tinnitus kein Symptom, sondern ein Syndrom – eine Kombination aus Schädigung der Hörzellen (z.B. durch Knalltrauma, langanhaltende Lärmbelastung, Stress und viele andere Faktoren) und Einstufung des Geräuschs als „störend“ durch das limbische System.

Was aber können Sie selbst tun, wenn es schon im Ohr klingelt? Gibt es eine Therapie gegen Tinnitus? Kann man vorbeugen?

  • Grundsätzlich gilt: ein Hörsturz, der dem Tinnitus-Ohrgeräusch oft vorangeht, gehört grundsätzlich (!) in ärztliche Behandlung. Stellen Sie also plötzlich eine ein- oder beidseitige auffallende Hörminderung fest, oft begleitet von einem tiefen Rauschen oder „Wattegefühl“, suchen Sie am besten sofort einen HNO-Arzt auf! Er wird mit einer Infusionstherapie (Cortison, Tentral oder Calciumantagonisten, je nach Tinnitustyp, zusätzlich manchmal Antioxidantien zur Zellregeneration) versuchen, dem Infarkt im Ohr entgegenzusteuern. Wichtig ist, dass diese Therapie innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome eingeleitet wird. Scheuen Sie also auch am Wochenende oder Feiertag nicht den Gang in die Notaufnahme und lassen Sie sich nicht abwimmeln!  
  • Ist Ihr Tinnitus ohne Hörsturz aufgetreten oder hat eine Infusionstherapie nicht gefruchtet, sollten Sie schnellstmöglich alle alternativen Behandlungsmethoden in Betracht ziehen. Ein guter Ansprechpartner ist hierfür ein auf Tinnitus spezialisierter (!) HNO-Arzt oder eine Tinnitus-Ambulanz, wie sie manche Unikliniken eingerichtet haben.
  • Relativ vielversprechend ist die Behandlung von Tinnitus mittels Akupunktur. Stecken Sie auch hier viel Energie in die Suche nach einem echten Spezialisten.
  • Manche Patienten reagieren gut auf eine Bachblüten-Therapie oder andere komplementärmedizinische Methoden wie z.B. Homöopathie. Zumindest begleitend sind diese Verfahren durchaus einen Versuch wert.
  • Aus der Naturheilkunde picken Sie sich vor allem alle durchblutungsfördernden Maßnahmen heraus: Pflanzenwirkstoffe wie  Ginkgo,  Rosmarin,  Rutin, Rosskastanie und Steinklee sind hier zu nennen, aber auch Wechselduschen, Kneipp’sche Güsse, viel Bewegung an der frischen Luft und immer wieder: viel trinken!  
  • Ein psychisch bedingter Tinnitus kann und wird ohne eine entsprechende Psychotherapie – mit oder ohne medikamentöse Unterstützung – kaum verschwinden. Gehen Sie auf die Suche nach den Auslösern! Das können Traumata, Depressionen, extreme Stressphasen oder ein drohender bzw. bestehender Burn-out sein.
  • Auch wenn der Tinnitus keine psychologischen Gründe hat, ist eine begleitende Psychotherapie oft sinnvoll: Dann nämlich, wenn das Ohrgeräusch den Betroffenen „schier wahnsinnig macht“ und er an der Situation sehr leidet.
  • Sehr gute Erfolge machen Forscher derzeit mit einer angeleiteten Retraining-Methode. Hierbei wird dem Gehirn der fehlgeschaltete Phantomton schrittweise wieder „ausgeredet“. Gleichzeitig lernt der Patient, mit dem Geräusch umzugehen.
  • Einen Versuch wert ist spezielle hirnhälftengerechte Musik nach der so genannten WingWave-Methode, die man über Stereo-Kopfhörer hört. Sie spricht gezielt abwechselnd das linke und das rechte Ohr und somit die jeweils entgegengesetzte Gehirnhälfte an. Manche Tinnitus-Patienten empfinden diese Musik als extrem entspannend, weil sie einerseits das Ohrgeräusch überlagert und andererseits dem Gehirn andere Impulse zu verarbeiten gibt, die mit etwas Glück und bei entsprechend häufiger Anwendung den Tinnitus in den Hintergrund treten lassen.
  • Natürlich sagt es sich übrigens leicht, dieses „entspann dich einfach mal“. Mit einer generell positiven Lebenseinstellung und einem gesunden Lebensstil helfen Sie Körper und Geist dennoch am besten dabei, sich gar nicht erst einen Tinnitus „einzufangen“. NOBUSAN-Nutrition hat einige essentielle Vital- und Phytowirkstoffe in die Ergänzungsnahrungen VORVITAN Plus und AGRISAN gepackt, die Sie dabei etwas unterstützen können.